Herbstzeit – Erkältungszeit?

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Herbstliches Feld in Abendstimmung. Bild: N. Rosenhäger

Machen Sie Ihre Gesundheit stark!

Die Tage werden kürzer und regnerischer. Viele von uns fahren in der Dunkelheit in die Arbeit und kommen im Dunkeln wieder nach Hause. Es fehlt die Sonne, unser Wohlbefinden – unsere Psyche – leidet. Abends sind wir müde und haben das Gefühl, nicht mehr viel erledigen zu können. Wir halten uns immer mehr in Räumen auf, die trockene Heizungsluft trocknet unsere Schleimhäute aus und wir werden anfälliger für Krankheitserreger. Schnell läuft die Nase und oft gesellt sich noch ein Husten dazu. Hierbei handelt es sich meist um leichte grippale Infekte, die wir mit einem gesunden Immunsystem schnell wieder in den Griff bekommen. Aber auch andere Krankheiten haben jetzt ein leichtes Spiel. Aktuell kommt noch hinzu, dass sich bei vielen von uns durch die ungewohnten Herausforderungen Ängste und Sorgen ergeben. Dies bedeutet für unseren Körper Psychostress. Stress ist der größte Feind des Immunsystems und deshalb ist es gerade in diesen turbulenten Zeiten wichtig, viel für unser Wohlbefinden zu tun.

Wir haben hier ein paar Anregungen zusammengestellt, die Sie und Ihre Gesundheit stark machen. Suchen Sie sich Ihre Favoriten heraus und planen Sie diese fest im Alltag ein.

  • Die Bewegung

    ist extrem wichtig für unser Immunsystem. Moderater Sport stärkt den Kreislauf und baut
    Stresshormone ab – aber Achtung zu viel ungewohnte Anstrengung kann das Immunsystem schwächen. Deshalb achten Sie gerade jetzt darauf, was Ihnen persönlich wirklich gut tut. Vereinbaren Sie einen festen wöchentlichen Termin mit sich selbst und schnuppern Sie in einen (Online-) Kurs, der Sie schon lange interessiert.
    Bewegung im Freien ist natürlich besonders effektiv, da wir hier unsere trockenen Schleimhäute wieder befeuchten und diese so den Krankheitserregern wieder besser Stand halten können. Bauen Sie regelmäßig Bewegungseinheiten in den Alltag ein.

    • Machen Sie kleine Spaziergänge in der Mittagspause – 15 Minuten sind besser als 0.
    • Parken Sie Ihr Auto ein Stück weit weg und gehen Sie so morgens und abends schon ein paar Meter zu Fuß.
    • Verabreden Sie sich am Wochenende fest zum Spazierengehen und Wandern.
    • Besuchen Sie so viel es geht „Dr. Wald“ und lassen Sie die Bilder der Natur auf sich wirken – das ist gut für die Psyche. Gerade der Wald kann im Herbst sehr mystisch sein.
    • Gehen Sie auch bei „schlechtem Wetter“ hinaus – auch wenn es manchmal viel Überwindung kostet. Lassen Sie den Schweinehund nicht siegen!
      Sie wissen ja – es gibt kein schlechtes Wetter – sondern nur schlechte Kleidung.

Luft und Bewegung sind die eigentlichen geheimen Sanitätsräte

Theodor Fontane

  • Die Ernährung

    ist ebenfalls ein wichtiger Baustein, mit dem wir unser Wohlbefinden deutlich steigern und das Immunsystem stärken können. Nicht nur die Vitamine und Mineralstoffe sind hier wichtig, sondern auch die Ballaststoffe, die unseren Darm gesund halten. Ist unsere Darmflora geschwächt, ist es auch unser Immunsystem. Ballaststoffe finden sich im Obst und Gemüse, in Nüssen, in Vollkornprodukten, sodass wir diese Lebensmittel ausreichend in unsere Ernährung einbauen sollten. Eine Ernährung die zusätzlich noch überwiegend aus guten Basenbildnern (z. B. Obst, Gemüse, Salate, Kräuter, Kartoffeln, Pilze, Sprossen, Samen, gute pflanzliche Öle) besteht, hilft außerdem die Übersäuerung, die durch Stress entsteht, auszugleichen. Dagegen bedeuten schlechte Säurebildner (z. B. Alkohol, Süßigkeiten, Wurstwaren, Auszugsmehle (Weizen) Weißmehlprodukte, Fertigprodukte) wiederum Stress für unseren Körper und schwächen das Immunsystem. Zur gesunden Ernährung gehört außerdem die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Wasser erfüllt viele Funktionen in unserem Körper, so befeuchtet es unter anderem die Atemwegsorgane und schleust Schadstoffe sowie Krankheitserreger aus dem Körper. Außerdem transportiert es die wasserlöslichen Vitamine.

    • Essen Sie so viel Gemüse wie möglich, Obst aufgrund des Zuckergehaltes allerdings besser nur in Maßen. Achten Sie auf reife, – wenn möglich – regionale Ware aus kontrolliertem Anbau. Unreifes oder behandeltes Obst und Gemüse wird nicht basisch verstoffwechselt und schadet eher, als dass es uns hilft.
    • Starten Sie morgens mit frischem, verdünnten Zitronensaft, die Zitrone ist extrem basisch und enthält viel Vitamin C. Achten Sie aber auch hier auf Herkunft und Reife.
      Saisonaler Tipp: Viel Vitamin C findet sich aktuell vor allem in allen Kohlsorten.
    • Vitamin D können wir selbst nur bedingt herstellen, es ist aber enorm wichtig für unser Immunsystem und unsere Psyche. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten, in welchen wir nicht ausreichend Sonne tanken können, sollten wir auf ausreichende Zufuhr achten. Wir finden Vitamin D z. B. in fettem Fisch wie Lachs, in Eiern und in Pilzen.
    • Auch Zink ist wichtig für unser Immunsystem, fördert die Blutbildung und ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Wir finden Zink in Hülsenfrüchten, Nüssen, Hafer, Weizenkleie, Brokkoli, Spinat, Pilzen, Rosenkohl, aber auch in Eiern, Milchprodukten und im Rindfleisch.
    • Vitamin C und D sowie Zink sind aber nicht die einzigen Vitamine und Spurenelemente, die wichtig für unser Immunsystem sind – deshalb -> essen Sie so bunt wie möglich – je bunter unser Teller ist, desto abwechslungsreicher essen wir und die ausreichende Versorgung von Vitaminen und Mineralstoffen ist gewährleistet.
    • Machen Sie ein Herbstfasten und verzichten Sie auf Zucker und Alkohol.Verwenden Sie gute Öle (Leinöl, Nussöle, Olivenöl) und verzichten Sie auf gesättigte Fettsäuren.
    • Stellen Sie sich Ihre Tagestrinkmenge schon morgens bereit und trinken Sie regelmäßig. Versuchen Sie, die Menge erst abends aufzuholen, werden Sie mit Sicherheit keinen ruhigen Schlaf finden.

Unsere Nahrungsmittel sollten Heil-, unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein

Hippokrates

  • Die Balance

    ist in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt gerückt, wenn es um das Thema Gesundheit ging. Wenn wir aus unserer Balance geraten, gerät früher oder später auch unsere Gesundheit aus der Balance. Viele Krankheiten sind psychosomatisch. Hier wird das Seelische in das Körperliche verschoben. Aber auch Krankheiten wie grippale Infekte, die wir zuerst nicht unserer Psyche zuordnen, können durch Dauerstress entstehen, weil Dauerstress unser Immunsystem schwächt und wir anfälliger für diverse Krankheitserreger sind.
    Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unser inneres Gleichgewicht und damit auch unsere Gesundheit stärken. Ideal sind Entspannungskurse wie Yoga, Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training,um Stress abzubauen. Aber es gibt auch viele kleine Dinge, die wir tun können, um in unserem seelischen Gleichgewicht zu bleiben oder um es wieder zu finden.

    • Planen Sie öfter „eine Auszeit für sich“ fest in Ihrem Kalender ein!
      Machen Sie eine Liste, wobei Sie besonders gut entspannen können.
      Vielleicht bei einem Luxusbad? Vielleicht beim Musik hören oder beim Lesen eines  guten Buches? In Ihrer „kleinen Auszeit“ können Sie diese Dinge endlich wieder einmal tun. Genießen Sie diese kleinen Momente ganz bewusst.
    • Es darf geträumt werden – schwelgen Sie in positiven Erinnerungen, so haben negative Gedanken aus der Gegenwart weniger Platz und vielleicht ergeben sich dadurch sogar wunderbare Ziele für die Zukunft.
    • Schaffen Sie schöne Momente, denn diese gehen im Alltag oft verloren.
      Wenn Sie z. B. aufgrund der aktuellen Situation nicht essen gehen möchten, dann planen Sie doch für zuhause ein schönes Candlelightdinner.
    • Pflegen Sie Kontakte zu Menschen, die Ihnen wichtig sind, aber für die Sie in letzter Zeit vielleicht wenig Zeit hatten. Auch per Telefon und Computer können wir uns sehr nahe sein. Gute Gespräche sind wichtig.
    • Achten Sie bewusst auf die Natur – auch der Herbst hat wundervolle Seiten.
    • Wenn trübe Gedanken aufkommen, versuchen Sie diese sofort in eine positive Formulierung zu bringen. Manchmal ist das zwar gar nicht so leicht, aber während wir versuchen, positive Formulierungen zu finden, stoppt das negative Gedankenkarrusell.
    • Schlafen Sie ausreichend – denn im Schlaf regenerieren wir.
      Achten Sie hier auf Ihre Schlafhygiene (Temperatur im Schlafzimmer, keine Elektrogeräte, keine aufregenden Filme oder Nachrichten vor dem Einschlafen, kein Sport oder schweres Essen am späten Abend, etc.)
    • Achten Sie bewusst darauf, wie oft Sie lächeln oder lachen.
      Lachen ist die beste Medizin! Das haben schon unsere Großeltern gesagt.
      Leider ist es uns in der aktuellen Situation oft nicht danach.
      Hängen Sie sich einen Smiley an einen bestimmten Platz, den Sie öfter am Tag aufsuchen! Und immer wenn Sie diesen Smiley sehen, schenken Sie ihm ein Lächeln. Jedes Lächeln ist wie ein Schalter für unser Gehirn, der unsere positiven  Gefühle einschaltet.

Lachen ist eine körperliche Übung von großem Wert für die Gesundheit

Aristoteles

  • Tipp für Familien mit Kindern:
    Starten Sie eine Familienolympiade

    Bild: Colourbox

  • Legen Sie ein Ziel fest
  • Legen Sie einen Zeitraum fest (1 Woche/1 Monat)
  • Stellen Sie Regeln auf (auch kleine Einheiten zählen)
  • Gestalten Sie gemeinsam ein schönes Poster, in
    welches jeder täglich seine Leistungen eintragen kann.
    Dieses sollte gut sichtbar aufgehängt werden.
  • Vereinbaren Sie eine Siegprämie

Mögliche Ziele:

Bild: Colourbox
  • Wer verbringt die meiste Zeit im Freien?
  • Wer macht den meisten Sport?
  • Wer hat die meisten Schritte?
  • Wer ist der Obstkönig?
  • Wer ist der Gemüsekönig?
  • Wer schnippelt das meiste Gemüse für die Frühstücksbox?
  • Wer trinkt am meisten?

Autorin: Linda Grandpair, FAUgesund